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Kinzweiler - der Wallfahrtsort

Die Kirchengemeinde und die Pfarrkirche in Kinzweiler sind dem heiligen Blasius geweiht. Das ist im Bistum einmalig.

Der Ort ist seit ungefähr 1200 in Urkunden benannt. Laut Inschrift existiert der Kirchturm seit 1498. 1767 wurde Kinzweiler zum Wallfahrtsort mit der Wallfahrtsoktav zur Mutter vom Guten Rat, die seitdem immer in der dritten Osterwoche durchgeführt wurde, auch in schwierigen Zeiten.

In Genazzano, östlich von Rom, gibt es eine Darstellung der „Madonna vom guten Rat“, das dort verehrt wird – auch durch Wallfahrer aus dem Erzbistum Köln. Freiherr von Trips, Pächter der Kinzweiler Burg, erfuhr davon bei Freunden in München und widmete sich dann dem Plan, eine Kopie des Bildes nach Kinzweiler zu holen und dort einen Wallfahrtsort zu errichten.

In seinem Buch über die „Geschichte der Wallfahrten im Bistum Aachen“ berichtet Dieter Wynands, dass am 3. Mai 1767 (2. Sonntag nach Ostern), eine Kopie des Bildes in feierlicher Prozession von der Kreuzkapelle in die Pfarrkirche am Kalvarienberg gebracht wurde, wo es bis heute im südlichen Seitenschiff zu betrachten ist.

Die Bilder

Die Vorlage aus Genazzano

Das Vorbild der Ikone der Mutter vom Guten Rat in Genazzano hat ein paar auffällige Besonderheiten.

Der Künstler hat das Gesicht von Maria deutlich mehr ausgestaltet und in den Vordergrund gerückt.

Sie sieht ihr Kind nicht direkt an, sondern scheint als Vermittlerin eher den betenden Betrachter anzusehen, trotzdem sind Jesus und Maria mit der Stirn nah aneinander gelehnt.

Das Bild stellt eine alltägliche Situation dar, keine außergewöhnliche Ekstase.

Plinio Corrêa de Oliveiras Blick auf das Originalbild aus Genazzano bietet viele Anknüpfungspunkte zur Auseinandersetzung mit der Kopie in Kinzweiler.

Die automatische Übersetzung der unten verlinkten Homepage ist nicht perfekt, aber in weiten Strecken durchaus brauchbar.

 

Das Bild in Eschweiler

Die St. Blasius Schützenbruderschaft Kinzweiler 1718 e.V. über das Bild in Kinzweiler:

Die Wallfahrten im Wandel der Zeiten

m Lauf der Jahrhunderte hat sich die Feier mehrfach gewandelt. Dabei waren es oft die Herausforderungen, die sich auswirkten: Als sie 1938 um eine Woche verschoben werden musste, weil die staatlichen Maifeiern Vorrang hatten, kamen noch mehr Wallfahrer als gewöhnlich, als 1941 Weihbischof Hühnermann von Aachen die Abschlusspredigt hielt, traten 272 neue Mitglieder in die Bruderschaft ein. Bis  in die 1950er Jahre pilgerten Menschen von auswärts regelmäßig nach Kinzweiler, heue sind es nur noch einzelne Pilger, die zu Fuß anreisen.

Chöre von außerhalb gestalten jährlich die Gottesdienste der Oktav mit. Die Wallfahrt wird im Wesentlichen von den Frauengemeinschaften aus Kinzweiler und Umgebung getragen. Sie ist der geistliche Höhepunkt der immer wieder neu gegliederten Gemeinde Kinzweiler.

Kirche St. Blasius Kinzweiler

Kirchstraße
52249 Eschweiler-Kinzweiler