(nach Informationen von Edmund Breuer (*19.04.1929 +27.07.2010))
In die Amtszeit von Pfarrer Butschen (1900-1916) fiel auch der Bau der Filialkirche St. Josef in Fronhoven. Für das gesamte Kirchspiel gab es bis dahin nur die Pfarrkirche inLohn. Das bedeutete, dass die Bewohner von Fronhoven und Langendorf bei jeder Witterung einen weiten Weg zurücklegen mussten. Verärgert waren dieF ronhovener und Langendorfer auch deshalb, weil viele Bankplätze an Lohner, Erbericher und Pützlohner Bürger vermietet waren. Besonders die Langendorfer Bürger waren daran interessiert, in Fronhoven ein Gotteshaus zu errichten, das zunächst als größere Kapelle konzipiert war.Der unter Pfarrer Butschen gegründete Sparverein hatte bis zum Jahre 1907 bereits rund 20.000 Goldmark eingenommen. Es wirdb erichtet, dass allein in Langendorf am 27.1.1907 (Kaisers Geburtstag) 23.700 Goldmark gesammelt werden konnten. Dem Beginn des Baues einer„richtigen“Kirche, der von dem Aachener Architekten Peters geplant und auf 49.000 Goldmark veranschlagt war, stand also nichts mehr im Wege. Es fehlte nur noch der Bauplatz, den man ursprünglich zwischen Langendorf und Fronhoven vorgesehen hatte. Schließlich erklärte sich Bartholomäus Esser aus Fronhoven bereit, durch Landtausch einen Bauplatz für die Kirche zu stiften, die gegenüber der Schule in Fronhoven im neugotischen Stil gebaut werden sollte. Am 12. August 1908 wurde der Grundstein zum Bau der Kirche gelegt. Die feierliche Einweihung erfolgte am 24. Oktober 1909 durch Pfarrer Butschen. Am18.November1944 wurde die Kirche von Granaten getroffen und schwer beschädigt. Die Schäden konnten nach Kriegsende bald behoben werden, und nach einer erneuten gründlichen Renovierung im Jahre 1965 erstrahlte sie wieder in vollem Glanz.
In den Jahren 1976 - 1978 mussten der Ort Langendorf und der westliche Teil von Fronhoven den Baggern der Rheinbraun weichen. Weil der Standort der Kirche in die Sicherheitszone fiel, wurde die St.-Josef-Kirche im April 1974 abgerissen.