Und schon erklingt aus der Küche das Lied: „Rudolph the Red Nosed reindeer“

Jetzt hat Eschi gleich gute Laune, denn auf den Film freut er sich immer sehr. Und noch besser: Elisa ist jetzt groß genug und darf mitschauen.

Aber zuerst muss er in die Schule; Gott sei Dank hat er heute nur vier Stunden.

Auf dem Weg zur Schule summt er die ganze Zeit das Lied von Rudolph vor sich hin.

Als er mittags nach Hause kommt, hat Mama für den Kinoabend alles eingekauft: Marshmallows, Popcorn und alles für die Hot Dogs.

Auch ein bisschen Deko wie in Amerika, denn der Film kommt ja aus den USA und ist dort der Lieblings - Weihnachtsfilm vieler Kinder.

Das Lied ist dort in allen Supermärkten und Einkaufszentren immer wieder zu hören.

Das weiß Eschi aus dem Fernsehen. Er hat zusammen mit seinem Opa einen Bericht über Weihnachtsbräuche in den USA geschaut.

Überall hat es geglitzert und gefunkelt – von den vielen Lichtern in den Straßen, auf den Plätzen und vor den Häusern.

Und es gibt ganz viel Musik aus Lautsprechern.

Auf vielen Plätzen standen Chöre und sangen Weihnachtslieder. Sie sammelten Spenden, damit auch arme Menschen ein bisschen Weihnachten feiern können.

Besonders spannend fand Eschi die Idee in den Kaufhäusern, eine Weihnachtsetage für Kinder einzurichten.

In einem Einkaufszentrum gab es sogar eine Schlittschuhbahn.

Wieder woanders gab es Weihnachts – Shops, die das ganze Jahr geöffnet haben. Sie wollen so daran erinnern, wie schön Weihnachten ist.

Das findet Eschi auch, aber im Unterschied zu Weihnachten in den USA ist bei ihm zu Hause Weihnachten ein ruhiges Fest.

Aber, denkt Eschi, das kann ja jeder so machen, wie er möchte.

Hauptsache, man vergisst nicht das Wichtigste an Weihnachten: Dass Jesus geboren wurde!

Als er in seinem Zimmer an den Hausaufgaben sitzt, kommt Elisa angerannt. Sie ist ganz aufgeregt und hat schon einen Weihnachtspulli an – mit dem Rentier Rudolph.

Sie sagt: „Eschi, du musst auch den Weihnachtspulli anziehen.

Das will Eschi eigentlich nicht mehr. Er findet, er ist dafür zu groß, aber weil Elisa so bettelt, tut er ihr den Gefallen, denn er möchte ja, dass Elisa den Kinoabend genauso schön findet wie er.

Da fällt ihm noch etwas ein.

Er holt seine Erinnerungskiste hervor und kramt darin herum.

Das, was er sucht, liegt ganz zuunterst.

Es ist ein Malbuch von Rudolph. Er blättert darin und sieht, dass er als kleiner Esel gar nicht alle Seiten ausgemalt hat.

Er packt das Malbuch in Zeitungspier ein und bindet eine rote Schleife drum herum.

Abends nimmt er das Päckchen mit ins Wohnzimmer und legt es Elisa auf den Schoß. „Hier, Elisa, das ist für dich.“

Aufgeregt packt Elisa das Geschenk aus und strahlt, als sie Rudolph erkennt.

Sie blättert und dann sagt sie enttäuscht: „Das ist doch schon gemalt!“ und will das Buch weglegen.

Eschi sagt: „Schau mal genau, da sind extra für dich noch ein paar Seiten nicht ausgemalt.

Das Buch gehört jetzt dir, und es soll dir zeigen, dass wir beide zusammengehören, deshalb sind da von mir auch schon Bilder drin.

Das ist jetzt unser gemeinsames Weihnachts – Malbuch.“

Jetzt strahlt Elisa wieder und fällt Eschi um den Hals. „Danke,

Eschi, du bist ein richtig lieber Bruder. Ich hab dich lieb!“

Und dann schauen sie zusammen den Film, essen Popcorn und Marshmallos und Hotdogs.