Zum Inhalt springen

18: Norwegen und Schweden – Bei den Weihnachtswichteln

Skandinavische Flaggen
Heute Morgen hängt an Eschis Adventhaus ein neuer Briefumschlag mit den beiden Fahnen von Norwegen und Schweden.
Datum:
18. Dez. 2024

Er macht den Umschlag auf und findet eine Karte mit einem ulkigen kleinen Männlein und dem Text: „Frohe Weihnachten von Julenisse.“

 

Müde tapst Eschi in die Küche und hält seiner Mama die Karte entgegen – sein Gesicht ein einziges Fragezeichen.

Mama lacht und sagt: „Guten Morgen Eschi. Hat dich der Julenisse geweckt?

Das machen diese Weihnachtswichtel manchmal mit Kindern aus Norwegen oder Schweden, wenn die gar nicht aufstehen wollen!“

Jetzt wird Eschi wacher. Er reibt sich die Augen und sagt: „Guten Morgen, Mama. Nein, mich hat keiner geweckt, schon gar nicht ein Julenisse. Die gibt es hier doch gar nicht!“

Mama schaut geheimnisvoll und sagt: „Wer weiß, wer weiß! Diese Kerlchen sind nicht aufzuhalten! Heute Nachmittag erfährst du mehr darüber!“

Schneekugel

In der Schule geht es heute drunter und drüber. Es ist Wichteltag und alle Kinder laufen durch die Klasse und suchen ihr Wichtelgeschenk.

Eschi findet seins im Papierkorb. Neugierig packt er es aus und findet eine kleine Schneekugel – eingewickelt in ein Blatt mit einem Gedicht:

Heute in sechs Tagen ist es schon soweit:

Dann beginnt für uns die schöne Weihnachtszeit.

Frohe Weihnachten

Merry Christmas

Joyeux Noel

Feliz Navidad

Das wünsch ich Dir!

Endlich ist auch dieser Schultag zu Ende und Eschi läuft schnell nach Hause. Er ist neugierig, was Mama ihm über den Julenisse erzählen

kann.

Auf dem Wohnzimmertisch liegt ein neues Buch, d.h. „Wichtel Wunder Winterzauber – Die schönsten Wichtelgeschichten…“ (Verlag Oetinger) 

Mama und Elisa sitzen auf der Couch und warten schon auf Eschi.

Als Eschi auch gemütlich sitzt, fängt Mama an zu erzählen:

In Norwegen und Schweden leben außer den Menschen in fast jedem Haus kleine Wesen. Man nennt sie Nisse oder Tomte.

Sie wohnen in Winkeln, unter Dielenbrettern, in der Scheune, im Keller und auf Dachböden.

Die Menschen können sie nicht sehen, aber oft finden sie morgens nach dem Aufstehen winzige Fußstapfen draußen im Schnee, manchmal auch Glitzerspuren im Haus, Plätzchenkrümel oder Nußschalen.

Dann wissen sie: Die Wichtel waren unterwegs, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist im Haus und auf dem Hof und ob es den Tieren gut geht.

Jedes Haus hat seinen eigenen Wichtel und um Weihnachten herum sind alle Wichtel besonders aktiv. Sie zaubern für die Menschen kleine Überraschungen. Mal ist es ein Backrezept, mal eine Bastelanleitung, mal auch ein kleines Geschenk.

So sind sie für die Menschen im Haus wie ein Adventkalender und besonders die Kinder machen sich an jedem Tag auf die Suche, ob sie etwas von ihrem Wichtel finden.

Umgekehrt sorgen die Menschen auch für die Wichtel. Sie malen oder kleben über die Fußleiste eine winzige Tür als Eingang für die Wichtel. Davor legen sie Dinge, die die Wichtel gut gebrauchen können.

Ein besonderer Wichtel ist der Julenisse. Sein wichtigster Tag ist Heiligabend, dann bringt er den Kindern die Geschenke.

Dafür erwartet er von der Familie – als ein besonderes Dankeschön – eine große Schüssel Milchreis und ganz wichtig – obendrauf kommt ein tüchtiger Klecks Butter.

Das tun die Menschen sehr gerne. Sie stellen die Schüssel abends auf die Fensterbank und freuen sich, wenn sie am nächsten Morgen leer ist.

Aber einmal ist etwas Schreckliches passiert:

Eine Familie hatte vergessen, den Milchreis auf die Fensterbank zu stellen und der Julenisse hatte keine Belohnung.

Er war sehr wütend und im nächsten Jahr hatte die Familie ganz viel Pech.

Immer wieder ging etwas kaputt, die Familie hat sich oft gestritten und sie fanden auch keine Fußspuren im Schnee, keinen Glitzer im Haus.

Erst als die Familie im Wohnzimmer eine Riesenschüssel Milchreis auf den Tisch gestellt hatte, wurde es wieder besser und zum nächsten Weihnachten gab es auch wieder Geschenke.

Eschi hat gespannt zugehört und schaut sich immer wieder die Karte an, die er in seinem Umschlag gefunden hat.

Es wäre doch schön, wenn auch in ihrem Haus so ein Wichtel wohnen würde …

Nachts träumt er:

Es raschelt über ihm in der Decke und leise rieselt Staub herunter. Er hört kleine Schritte und ein leises Wispern und Tuscheln. Einzelne Worte kann er sogar verstehen.

„Wann … endlich der Wichtel … Klappergasse? / … Geschenke für Eschi und Elisa… /

…bald fertig ! ... /  Psst, leise, … dürfen uns nicht hören!“

Ein bisschen fürchtet Eschi sich, aber dann fällt ihm ein: Das sind die Weihnachtswichtel, die auf dem Dachboden wohnen.

Leise steht er auf. Er will die Dachbodenklappe öffnen. Vielleicht kann er die Wichtel ja sehen. Aber nein, er will sie ja nicht stören, dann passiert vielleicht bei ihnen im nächsten Jahr ein Unglück.

Im Traum erschrickt Eschi und wird wach. Er lauscht … und kann

nichts hören. Hat er die Wichtel jetzt etwa verjagt?

Aber dann schüttelt er über sich selber den Kopf. In seinem Haus gibt es doch gar keine Wichtel! … oder vielleicht doch?

Was hatte Mama noch gesagt: „Diese Kerlchen sind nicht aufzuhalten.“

Jetzt hat er eine Idee: Er wird Mama morgen bitten, dass sie zusammen eine große Schüssel Milchreis kochen.

Die eine Hälfte essen sie dann am Abend und die andere Hälfte stellen sie dann auf die Fensterbank; falls es im Haus doch Wichtel gibt!

Eschis Milchreis – Rezept

Eschi in der Weihnachtsbäckerei
  • 300ml Wasser
  • 150gr Rundkornreis
  • 700 ml Milch
  • 1-2 TL Zucker
  • ½ TL Salz
  • 3 Eier
  • frisch ger. Schale einer Zitrone
  • Butter zu Einfetten der Form und für den Klecks oben auf dem Reisbrei

Das Wasser muss kochen. Der Reis wird hineingestreut.

Er muss auf niedriger Stufe köcheln, bis das gesamte Wasser von Reis aufgenommen ist. Dann schütte die Milch hinzu und das Ganze muss 35 Minuten köcheln, bis der Reis schön weich ist.

Die Eier trennen und das Eiweiß zu Eischnee schlagen und zusammen mit Zucker, Salz und Zitronenschale in den Reisbrei einrühren.

Die Masse kommt in eine gefettete Form in den Backofen. Der muss auf 200 Grad vorgeheizt werden.

Nach 20 Minuten ist der Reisbrei fertig, wenn er eine goldgelbe Farbe hat.

Vergiss nicht, einen dicken Klecks Butter oberndrauf zu legen.