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22: Polen - Eschi erlebt eine polnische Tauf – und Weihnachtsfeier

Flagge Polen
Eschis Familie ist heute zu einer besonderen Feier bei Familie Nowak eingeladen.
Datum:
22. Dez. 2024

Die Familie stammt aus Polen, aber sie lebt schon lange in Deutschland und wohnt in der gleichen Straße wie Eschis Familie.

Mama ist mit Frau Nowak befreundet.

Im August wurde Jakub geboren, das erste Kind bei den Nowaks und heute – zwei Tage vor Heiligabend wird Jakub getauft.

Eschis Familie ist auch eingeladen und es kommen die Verwandten aus Polen.

Dazu hat sich Familie Nowak etwas Besonderes einfallen lassen: Sie werden die Tauffeier von Jakub mit einer Weihnachtsfeier verbinden.

Eschi ist schon ganz gespannt, wie das zusammenpasst.

Nach der Tauffeier in der Kirche gehen alle zusammen in das Pfarrheim.

Jakubs Familie ist sehr groß und alle haben Jakub ein Geschenk mitgebracht. Ein ganzer Tisch ist voll von Geschenken.

Zu Beginn hält Jakubs Vater eine Rede:

„Liebe Gäste!

Ich bin sehr stolz, dass wir heute hier alle zusammen feiern, unsere Familie aus Polen und unsere lieben Freunde hier aus Deutschland. Deshalb haben wir uns für das heutige Fest etwas Besonderes ausgedacht.“

Er schaut Eschis Papa an und sagt: „Von euch durften wir viel über Deutschland lernen, und das hat uns sehr geholfen, dass wir jetzt zwei Zu Hause haben – in Polen und hier in Deutschland.

Dafür möchten wir uns herzlich bedanken und feiern heute nicht nur Jakubs Taufe, sondern zeigen euch gleichzeitig, wie wir in Polen Weihnachten feiern. Wir wünschen euch allen sehr viel Freude und hoffen, dass wir gemeinsam eine schöne Zeit miteinander verbringen!“

Er hebt sein Glas und sagt: „Na zdrowie – Zum Wohl!“

Eschi fällt zuerst die Dekoration auf. Auf dem Tisch liegen Tannenzweige und dazwischen stehen ganz viele brennende Teelichte.

Außerdem ist über den ganzen Tisch ein wenig Heu verstreut.

Eschi erfährt: Das erinnert daran, dass das Jesuskind in einem Stall geboren wurde.

Auch steht ein zusätzlicher Teller auf dem Tisch. Der erinnert an diejenigen aus der Familie, die im letzten Jahr verstorben sind, aber er steht auch da, falls noch ein unerwarteter Gast kommt.

Oh, da geht auch die Tür auf und Pastor Hölzer kommt herein.

„Ich will noch schnell gratulieren und freue mich sehr, dass ich Jakub taufen durfte.“

Er reicht allen die Hand und will wieder gehen, aber Jakubs Opa sagt: „Das geht nicht. Sie sind unser Gast, sie gehören dazu. Bitte setzen sie sich!“  und er zeigt auf den Platz mit dem leeren Teller.

Pastor Hölzer schämt sich ein bisschen, das wollte er eigentlich so nicht, aber Jakubs Mama sagt: „Nein, nein, das ist richtig so. Wir freuen uns sehr, wenn sie bleiben. Es ist wichtig, dass alle Menschen überall willkommen sind!“

Jetzt sitzen alle am Tisch und Pastor Hölzer muss das Tischgebet sprechen. Er betet:

„Gott, unser Vater. Wir danken dir für unsere Tischgemeinschaft. Wir feiern heute, dass der kleine Jakub Teil unserer großen Gemeinschaft auf der ganzen Welt geworden ist.

Und wir feiern auch, dass wir durch die Geburt Jesu diese große Gemeinschaft sind. Amen.“

Eschi denkt: Jetzt habe ich Hunger und könnte eine ganze Schubkarre voll essen!“

Auf seinem und auf allen anderen Tellern liegt schon etwas. Jakubs Großvater nimmt es in die Hand und sagt: „Seht, hier ist unsere Weihnachtsoblate!“

Die erinnert Eschi an Esspapier (er kichert heimlich ein bisschen), aber Mama gibt ihm einen Schubs und sagt: „Eschi, benimm dich!“.

Jakubs Großvater spricht weiter:

„Wir teilen unsere Oblaten miteinander, als Zeichen der Liebe, der Freundschaft und des Friedens. Durch die Geburt Jesu kam Gottes Liebe in die Welt. Daran erinnert die Darstellung von Maria und dem Jesuskind. durch diese Liebe können wir Menschen Frieden und Freundschaft halten. Teilt nun miteinander die Oblate, so, wie wir unser Leben miteinander teilen.“

Jetzt bricht jeder ein Stück seiner Oblate ab und reicht es an einen anderen weiter. Dazu sagt er: „Viel Glück und Segen für das neue Jahr!“

Eschi spürt, dass dieser Augenblick für alle ganz wichtig ist und er schämt sich ein bisschen, dass er gekichert hat.

Aber dann endlich wird das Essen aufgetragen. Eschi staunt: Soviel Schüsseln hat es bei ihnen zu Hause noch nie gegeben.

Eine von Jakubs Tanten lacht, als sie sieht, dass Eschi versucht, alles zu zählen.

„Das ist unser „Kolacja wigilijna“, das Festmahl. Es sind genau zwölf verschiedene Speisen und das erinnert daran, dass Jesus zusammen mit seinen zwölf Freunden gegessen und getrunken hat.“

Das Essen dauert sehr lange und Elisa ist schon auf Mamas Schoß eingeschlafen.

Nach dem Essen steht Jakubs Großvater noch einmal auf und sagt: „Ich habe noch einen Wunsch. In der Kirche bei der Weihnachtsmesse singen wir immer Marias Wiegenlied für das Jesuskind.

Ich möchte dieses Lied heute für unseren Jakub singen. Er ist unser Christkind.“

Alle singen gemeinsam das Lied und die Feier geht dann auch langsam zu Ende.

Das Lied

Hier ist der Text des Liedes auf Deutsch und so kannst du es hören:

 

1. Jesuskind schlafe,

sollst ruhen und träumen.

Draußen, da raschelt

Der Wind in den Bäumen.

Refrain: Schlaf mein Kind, schlaf ein,

leise, ganz leise,

trägt dich mein Lied,

mit sich fort auf diese Reise.

Schlaf…

2. Träum von den Hirten,

sie brachten dir Gaben,

obwohl sie selbst kaum

 zum Leben was haben.

Schlaf…

3. Träum von den Königen

Aus fernen Landen,

die mit dem Stern

den Weg zu dir fanden.

Schlaf…

4. Träum von den Kindern,

von ihren Besuchen,

schenkten dir Blaubeeren,

Mandeln und Kuchen. Schlaf…                        

         

      

 

 

Marias Schlaflied für das Jesuskind - Polen

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Mark Forster „Lulajże, Jezuniu“

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