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Eschi:Elisa, geh nicht mit einem Fremden (Kind) mit!

Fee
Elisa spielt mit ihrer Freundin Jule im Garten. Sie haben Elisas Feenhaus aufgebaut und davor gibt es eine Weide für die Einhörner. Elisa nimmt die Figur von Finola, dem Feenkind und Jule nimmt die Feenmutter Soranja. Beide sind ganz in die Feenwelt eingetaucht.
Datum:
20. Sept. 2024

Da kommt Eschi aus der Schule und macht ein finsteres Gesicht.

Seine Mama fragt: „Eschi, ist etwas passiert?“

Eschi geht einfach an Mama vorbei und sagt energisch: „Ich geh jetzt Elisa und Jule warnen. Sie dürfen nicht mit einem Fremden mitgehen!“

Mama fragt verwundert: „Eschi, wie kommst du denn jetzt darauf? Es ist doch gar nichts gewesen!

Und wenn du jetzt rausgehst und zu Elisa und Jule sagst: Ihr dürft nicht mit einem Fremden mitgehen, dann machst du ihnen Angst!

Sie verstehen nämlich gar nicht, warum du das sagst.

Du hast ja eigentlich recht: Kinder sollen oder sogar dürfen nicht mit Fremden mitgehen. Aber wie kommst du darauf?

Ist denn in der Schule etwas passiert?“

Eschi bleibt stehen, setzt seinen Schulrucksack ab und erzählt:

„Ole kam heute ganz aufgeregt in die Schule. Seine Cousine ist von einem fremden Mann angesprochen worden.

Der wollte sie in seinem Auto mitnehmen und ihr seine kleinen Katzen zeigen.

Und stell dir vor, die Cousine wollte mit dem Auto mitfahren.

Aber ein Glück, der große Bruder kam vorbei und hat das mitgekriegt.

Er hat den Mann angeschrien und seine Schwester an die Hand genommen. Dann sind die beiden schnell nach Hause gerannt.

Und ich bin ja Elisas großer Bruder und ich will sie beschützen.“

Mama nickt: „Jetzt verstehe ich dich! Das ist auch richtig, dass du denkst, wir müssen Elisa und Jule warnen.

Aber das müssen wir sehr vorsichtig tun, denn die beiden sollen ja verstehen, warum wir ihnen das sagen!“

Der nächste Tag

Am nächsten Tag kann Elisa nicht mit Jule spielen und fragt: „Eschi, spielst du mit mir mit den Feen und Einhörnern?“

Eigentlich will Eschi das nicht. Aber Mama bekommt mit, worum Elisa Eschi bittet und nimmt Eschi beiseite.

„Eschi, spiel doch mit Elisa! Du willst sie doch warnen. Das kannst du dann ja jetzt im Spiel tun!“

Eschi überlegt, dann nickt er.

Er geht mit Elisa in den Garten und sie bauen das Feenhaus und die Weide für die Einhörner wieder auf.

Elisa sagt zu Eschi: „Du wärst der Vater und ich wäre dein Feenkind.“

„Ja, ok!“ sagt Eschi.

Elisa nimmt wieder die Spielfigur Finola und Eschi nimmt sich den Feenvater. Und nun überlegt er sich, wie er Elisa im Spiel mit den Feenpuppen warnen kann.

Wie haben das Mama und Papa damals noch gemacht?

Jetzt fällt es ihm ein, sie haben damals zusammen Mutter – Vater – Kind gespielt, so ähnlich, wie er es jetzt mit Elisa macht.

Seine Figur geht zu Elisas Figur und fragt:

„Elisa, mein kleines Feenmädchen, kannst du mir mal helfen.“

Elisa unterbricht und sagt: „Mann Eschi, ich wäre jetzt nicht Elisa, ich heiße doch Finola!“ Dabei lässt sie ihre Feenpuppe hin - und herlaufen.

„Oh entschuldige, natürlich meine ich Finola.“

Eschi muss sich das Lachen verkneifen, aber für Elisa ist das Spiel ganz ernst und so spielt er mit und sagt:

"Finola, du musst für mich mal zur Einhornweide gehen und den Einhörnern den Korb mit dem Feenkraut bringen. Schau mal, hier steht er! Kannst du das schnell für mich tun? Du weißt doch, mein Bein tut mir wieder weh!“

Das Feenmädchen Finola sagt eifrig: „Ja, Papa, das mache ich gerne!“

Elisa nimmt die Feenfigur und ein kleines Körbchen und setzt beides auf die Einhornweide.

Dann lässt sie das Feenkind wieder zurückkommen und sagt mit Finolas Feenstimme:

„Du, Papa, am Weidezaun war ein großes Kind, das hat gesagt, ich soll mitkommen! Es will mir seine kleinen Kätzchen zeigen und mir ein Kätzchen schenken. Ich komm gleich wieder.“

Aber ehe Elisa ihre Feenpuppe wieder auf die Weide setzen kann, hört sie Eschi wie Eschi ganz laut stopp und nein sagt.

Und er hält sie sogar am Arm fest.

Elisa will sich losreißen und schreit: „Mann, Eschi du bist gemein!

Du bist ein richtiger Spielverderber! Ich spiel nicht mehr mit dir!“

Eschi lässt sie los, Elisa rennt weg und - läuft geradewegs Mama in die Arme.

Mama hält sie fest und Elisa schluchzt: „Mama, Eschi ist ganz gemein. Er hat das ganze Spiel kaputt gemacht. Finola wollte doch so gern ein kleines Kätzchen haben! Jetzt spiel ich nie mehr mit Eschi Feenvater und Feenkind!“

Mama setzt sich zusammen mit Elisa auf die Wiese und Elisa kuschelt sich ganz fest in Mamas Arme.

Mama fragt: „Was hat Eschi denn gemacht, dass du so traurig bist?“

Elisa erzählt die Geschichte und sagt dann: „Finola wollt doch so gerne ein Kätzchen haben!“

„Elisa, jetzt beruhige dich. Ich erkläre es dir. Eschi wollte dein Spiel nicht kaputtmachen. Er hat sich nur so erschrocken, dass deine Feenpuppe einfach mit einem fremden Kind mitgehen wollte.

Sie kannte das Kind doch gar nicht und wusste auch nicht, wo das Kind wohnt.

Auf dem Rückweg hätte Finola sich bestimmt verlaufen und der Papa hätte gar nicht gewusst, wo er sein Feenmädchen suchen sollte, wenn es nicht mehr nach Hause gekommen wäre.

Und vielleicht wollte das Kind Finola auch gar keine kleinen Kätzchen zeigen, sondern es wollte, dass Sie Angst bekommt.“

„Aber Mama, warum denn? Finola hat dem Kind doch gar nichts getan. Sie ist doch lieb!“

Mama drückt Elisa ganz fest an sich und sagt: „Ja sicher, ist Finola lieb und du bist auch lieb. Und zum Glück hat Finola ihrem Feenpapa Bescheid gesagt, dass sie mit dem großen Kind mitgehen wollte. Und der Feenpapa hat ganz richtig STOPP und NEIN gesagt hat.

Weißt du, Elisa, manche Kinder sind nicht lieb und wollen anderen Kindern wehtun.

Es gibt sogar Erwachsene, die wollen kleinen Kindern Angst machen. Und dann darf ein Kind, dann darfst du immer NEIN sagen, wenn dir so etwas passiert und wenn du dir nicht sicher bist, ob Mama und Papa damit einverstanden sind!“

Eschi hat auch zugehört und sagt jetzt zu Elisa: „Elisa, sei mir bitte nicht böse. Ich bin doch dein großer Bruder und ich will dich beschützen, damit dir nichts passiert.“

Für die Eltern

Straßenschild

Vordergründig ist es eine Geschichte für Kinder; aber eigentlich geht es darum, wie man mit Kindern über dieses Thema spricht, ohne sie zu erschrecken, ohne ihnen Angst zu machen und ohne in Ihnen ein Zuviel an Misstrauen zu wecken.

AUGEN AUF – HINSEHEN UND SCHÜTZEN

heißt:

einmal genau hinzusehen, die Augen nicht vor dem zu verschließen, wenn uns etwas auffällt, was wir uns alle nicht wünschen.

Es heißt aber auch,
dass die Kinder um Gefahren wissen und Verhaltensregeln kennen, die sie einhalten, damit ihnen nichts passiert.

Das wichtigste Wort in diesem Zusammenhang ist das Wort „NEIN“, dass Kinder immer sagen dürfen.

Es ist wichtig, Kinder zu selbstbewussten und selbstbestimmten Menschen zu erziehen, die ihre und die Grenzen kennen und aufzeigen können.

Bücherliste zu diesem Thema

Für Kinder

 

Liane Schneider/Annette Steinhauer: Conni geht nicht mit Fremden mit

Vorlesebuch für Kinder ab 3 Jahren aus der Conni – Reihe

 

Susa Apenrade/Basrbara Korthues: Ich kenn dich nicht, ich geh nicht mit! 

Vorlesebuch für Kinder ab 3 Jahren

 

Julia Volmert/Bärbel Spathelf/Susanne SzesnySammelband: Ich pass gut auf mich auf

Vorlesebuch für Kinder ab 3 Jahren

 

Dagmar Geisler: Ich geh doch nicht mit Jedem mit!

Vorlesebuch zur Prävention für Kinder ab drei Jahren

 

Dagmar Geisler/Elisabeth Zöller: So passiert mir nichts!

Sachbuch zum Vorlesen über Mut und Selbstbewusstsein für Kinder ab3 Jahren

 

Caroline Link/Sabine Büchner: Finnis Geheimnis

Bilderbuch für Kinder 3-5 Jahre

 

Veronica Ferres/Julia Ginsbach: Nein, mit Fremden geh ich nicht!

Vorlesebuch für Kinder von 3-5 Jahren

 

Regina Feldmann/Judyta Smykowski: Wir packen das und sagen was

Vorlesegeschichten für Kinder ab 4 Jahren

 

Barbara Rose/Volker Fredrich: Küsschen! Bäh!

Vorlesebuch für Kinder ab 4 Jahren

 

Clemens Fobian/Mirjam Zeis: Soll ich es sagen?

Sachbilderbuch zum Vorlesen - Thema: Geheimnisse; Gefühle für Kinder ab 4 Jahren

 

Brigitte Endres/Anna Katharina Birkenstock: Was ist los, Joschi Bär?

Bilderbuch über gute und schlechte Geheimnisseab 4 Jahren

 

Petra Lazik/ Imke Sönnichsen: Nein! Nein! Ich steig in kein fremdes Auto ein!

Bilderbuch zur Vermittlung von Selbstbewusstsein für Kinder von 4-6 Jahren

 

Dagmar Geisler: Mein Körper gehört mir!

Sachbuch für Kinder zur Sexualerziehung ab 5 Jahren

 

Ursula Enders/ Ulfert Boehme/ Dorothee Wolters: Lass das –nimm die Finger weg!

Elf Comic – Geschichten für Kinder im Grundschulalter (nur gebraucht)

 

Martin Fuchs/Hildegard Müller: Nein heißt Nein, sagt die Maus

Bilderbuch über Selbstvertrauen und Grenzen ziehen für Kinder ab 4 Jahren

 

Für Erwachsene (und Kinder)

 

Christin Marie Below/Andrea Russo: Psst! Gute und schlechte Geheimnisse

Ein Zusammen- Lesebuch für Eltern mit Kindern ab 8 Jahren

 

Agota Lavoyer/Anna-Lina Balke: Ist das okay?

Vertraute Szenen zum darüber reden (mit Kindern ab 6) und Informationen zu sexualisierter Gewalt für Eltern

 

Manuela Dirolf: Nein! Ich will das nicht

Ab 8 Jahren zum Vorlesen und darüber reden

 

Elisabeth Raffauf: So schützen sie Kinder vor sexuellem Missbrauch

Aufmerksame Sexualerziehung und sinnvolle Prävention

Ein ganz konkreter Ratgeber für Eltern, um Kinder stark zu machen und so vor sexuellem Missbrauch zu schützen

Im Verdachtsfall

Sollten Sie einen Verdacht haben, dass jemand ihrem Kind schaden will, hilft diese Broschüre, um Befürchtungen und Angst besser einordnen und entsprechend reagieren zu können: