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Eschi öffnet das dritte „Türchen“...

Flagge Deutschland
Eschi freut sich. Er hat auf seinem Welt - Weihnachts - Haus entdeckt, dass heute Deutschland an der Reihe ist. Er hat heute länger geschlafen und weil Sonntag ist und es deshalb mit dem Frühstück noch dauert, kann er die Geschichte in seinem Bett lesen.
Datum:
3. Dez. 2024

Gespannt nimmt er das das Blatt aus dem Briefumschlag und 
macht es sich unter der Bettdecke noch einmal gemütlich.
Eigentlich kennt er ja schon alles, was im Advent passiert. Es gibt den Adventkranz, Elisa und er haben einen Adventkalender.
Mama und Oma dekorieren auch schon die Fenster und Opa und Papa diskutieren wie immer, wie hoch der Weihnachtsbaum in 
diesem Jahr sein darf.
In den letzten Tagen hat es schon ein bisschen geschneit und im Fernsehen schaut er schon jeden Abend Weihnachtsmann & 
Co.KG.
Er beginnt zu lesen:

Deutschland - Vom allerersten Adventkranz und seinen vielen Lichtern

Es war im September 1833. Da lebte in Hamburg der Pastor Johann Heinrich Wichern. Er arbeitete in einem Hamburger Armenviertel und sah, dass die Familien sehr arm waren und keine Wohnung hatten. So lebten viele Kinder auf der Straße. Sie gigen in keine Schule und die Eltern hatten keine Zeit, sich um die Kinder zu kümmern. Die Kinder mussten betteln oder stehlen, um etwas zu essen zu bekommen.

Deshalb gründete er ein Haus, in dem die Kinder leben konnten. Es wurde das Rauhe Haus genannt.

Pastor Wichern wollte den Kindern Liebe und Geborgenheit

schenken und einen Platz an dem sie lernen konnten.

Dazu gehörte auch, dass sie Gott und Jesus kennenlernten. Pastor Wichern erzählte den Kindern viele Geschichten aus der Bibel und

feierte mit ihnen Gottesdienst.

Die Adventszeit begann und die Kinder waren wegen Weihnachten sehr aufgeregt und wurden immer ungeduldiger.

Da hatte Pastor Wichern eine Idee. An jedem Abend zündete er eine Kerze an, erzählte eine Geschichte und betete mit den Kindern.

Ein Freund von ihm baute einen großen Kronleuchter für die Kerzen. Er band um einen großen Reifen grüne Tannenzweige und an jedem Abend wurde die Kerze auf den Leuchter gesetzt, bis an Heiligabend vierundzwanzig Kerzen brannten.

Eschi staunt. Das hat er nicht gewusst und er hatte sich noch

nie überlegt, woher der Adventkranz gekommen ist.

Er findet die Geschichte richtig schön und er wird sie beim Frühstück, wenn Oma die erste Kerze am Adventkranz anzündet,

allen erzählen.Er stellt sich vor, wie das damals für die Kinder

gewesen ist.

Als er die Geschichte am Frühstückstisch erzählt hat, sagt sein Papa: „Ich möchte auch eine Geschichte erzählen. Die habe ich vorgestern in der Schule in meiner Klasse erlebt:

Wir hatten gerade Frühstückspause und alle Kinder hatten ein Butterbrot, nur Emil nicht. Und das war nicht das erste Mal, Emil hat oft kein Butterbrot dabei.

Da hat Maria ihn gefragt, warum er nichts zu essen dabei hat. Emil hat sich geschämt, aber dann hat er doch erzählt:

Sein Vater geht nicht arbeiten und die Familie hat kein Geld.

Manchmal bekommen sie Gemüse und Obst von Bauer Emmerich geschenkt und manchmal geht die Mutter von Emil im Bäckerladen fragen, ob der Bäcker ihr alte Brötchen oder Brot schenken kann. Aber das funktioniert nicht immer.

Und leider haben wir kein rauhes Haus oder einen Pastor

Wichern, der Emil helfen kann.“

Eschi runzelt die Stirn und denkt nach und dann sagt er: „Aber wir haben Pastor Hölzer und der hat gesagt, dass Menschen sich gegenseitig helfen sollen. Ich rede mit ihm. Er soll beim nächsten Gottesdienst von Emil erzählen und die Menschen bitten, dass sie der Familie Lebensmittel schenken.  Und ich fange damit an. Ich bringe Emil nachher Nudeln und Tomatensoße. Die können

sie heute mittag kochen.“

Papa sagt: „Eschi, das ist eine gute Idee, aber du musst vorsichtig sein und aufpassen, dass Emil das auch richtig versteht. Für manche Menschen ist es nämlich sehr schwer, Hilfe anzunehmen.“

Eschi sagt: „Ich mache das heimlich. Ich tue die Nudeln und die Tomatensoße in eine Tüte und hänge sie an Emils Haustür. Dann braucht er sich nicht zu schämen.

Aber wir alle müssen Emil helfen und ihr müsst mir helfen, dass das funktioniert.“

Wir sagen euch an den lieben Advent

Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die erste Kerze brennt.
Wir sagen euch an eine heilige Zeit,
machet dem Herrn die Wege bereit

Freut euch, ihr Christen!
Freuet euch sehr!
Schon ist nahe der Herr.

 

Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die zweite Kerze brennt.
So nehmet uns eins um das andere an,
wie auch der Herr an uns getan.

Freut euch, ihr Christen…


Wir sagen euch an den lieben Advent.
Sehet, die dritte Kerze brennt.
Nun tragt eurer Güte leuchtenden Schein
weit in die dunkle Welt hinein

Freut euch, ihr Christen!

Wir sagen euch an den lieben Advent
Sehet, die vierte Kerze brennt
Gott selber wird kommen, er zögert nicht
Auf, auf ihr Herzen, werdet Licht!

Freut euch, ihr Christen…