Eschi öffnet das fünfte „Türchen“...
Weihnachten mit Meschen aus der Ukraine
Im Oktober ist Daniil in ihre Klasse gekommen. Daniil ist mit seiner Mutter und mit seiner kleinen Schwester aus der Ukraine geflohen und jetzt erst in Deutschland angekommen.
Frau Fromme hat Eschi, Eli und Caro gebeten, sich um Daniil zu
kümmern.
Die Familien von Eschi, Eli und Caro feiern am zweiten Feiertag immer zusammen und in diesem Jahr wollen sie Daniil, seine Schwester und seine Mutter dazu einladen.
Mama und Papa haben mit allen gesprochen und auch mit Pastor Hölzer, ob sie im Pfarrheim feiern dürfen, weil bei niemandem zu
Haus genug Platz ist.
Daniils Mama hat sich sehr über die Einladung gefreut und sie hat versprochen, dass sie von ihrem Weihnachtsfest in der Ukraine
erzählt und zum Essen etwas typisch Ukrainisches mitbringt.
Das klappt also alles, aber Eschi ist trotzdem nicht froh.
Er hat mit Caro darüber gesprochen. Sie versteht immer, wenn Eschi traurig ist und kann ihn meistens trösten.
„Caro, meinst du nicht, dass es für Daniil und seine Familie ziemlich blöd ist, hier fröhlich Weihnachten zu feiern und bei ihnen zu Hause ist Krieg?“ hat Eschi gefragt.
Caro hat ihn angeschaut und dann hat sie gesagt: „Das habe ich mich auch schon gefragt, aber ich habe gemerkt, wie sehr Daniil und seine Mama sich gefreut haben, als deine Mama sie gefragt hat, ob wir alle zusammen feiern.
Ich denke, sie werden schon traurig sein, dass sie nicht zu Hause sein können. Aber ich denke auch, dass sie froh sind, dass sie hier
nicht allein sind.“
Frau Fromme hat zufällig gehört, worüber Eschi und Caro gesprochen haben und sie hat gefragt, ob sie auch etwas dazu sagen darf. „Daniil wird sich bestimmt an Weihnachten in der Ukraine erinnern, aber ihr könnt ihm helfen, dass es nicht zu traurig für ihn wird.
Sprecht zum Beispiel mal mit euren Müttern, ob ihr nicht alle zusammen für Weihnachten kocht.
Ich weiß auch, dass Daniil zu Hause Klavier gespielt hat. Ihr könntet zusammen unkrainische und deutsche Weihnachtslieder üben. Und den Tannenbaum könnt ihr auch zusammen schmücken.
Dann gehört Daniil dazu und muss sich nicht wie ein Bettler
vorkommen.
Eschi nickt, er ist froh, dass Frau Fromme das mit dem Bettler gesagt hat. Genau das hat er auch gespürt, aber er konnte es nicht ausdrücken. Über den Vorschlag freut er sich und er will mit Daniil überlegen, was sie gemeinsam machen können, um Weihnachten in Freundschaft mit einander feiern zu können.
Hier könnt ihr etwas über die Dinge lesen und euch anschauen, was Daniils Familie aus der Ukraine für das gemeinsame Weihnachtsfest
mitbringt:
Auf keinen Fall darf dabei Kutja fehlen, eine Süßspeise aus Weizen, Honig, Mohn, Rosinen und Nüssen, ...
... außerdem Varenyky, das sind Teigtaschen mit unterschiedlichen Füllungen.
Und natürlich gibt es Borscht, eine leckere Rote Beete-Suppe.
Unter die Tischdecke möchte Daniil Heu legen, um an den Stall zu
erinnern, in dem Jesus geboren wurde.
Daniils Mama wird eine Geschichte vorlesen, die Geschichte von
Väterchen Frost, wie er eine Helferin bekam:
Einmal hatte Väterchen Frost Probleme. Er konnte nicht alle Geschenke verteilen, denn es lag zu viel Schnee. Und eigentlich war er auch krank.
Deshalb wollte er jemanden bitten, ihm zu helfen.
Er klopfte an eine Tür und als eine Frau ganz verschlafen öffnete, fragte er ob sie ihm helfen könnte, Geschenke an Familien zu verteilen.
Die Frau wollte nicht, sie sagte, sie hätte selbst zu viel zu tun und machte die Tür wieder zu.
Traurig stapfte Väterchen Frost weiter und merkte auf einmal, dass er seinen Sack mit Geschenken bei der Frau vergessen hatte.
Er wollte zurückgehen, um den Sack zu holen, da sah er, dass die Frau ihm folgte. Sie trug den Sack auf ihrem Rücken.
Sie hatte es sich noch einmal überlegt und wollte nun doch helfen. Seitdem geht sie als „Babuschka“, d.h. „liebe Großmutter“ oder „Schneefrau“ gemeinsam mit Väterchen Frost zu den Kindern und beide bringen die Geschenke.
(Quelle: Weihnachten mit Kindern vom Klaus W. Hoffmann und Jule Ehlers- Juhle, Cormoran Verlag
Das ist ein Didukh, eine Figur aus Weizenhalmen. Die hat Eschis Papa zusammen mit Eschi und Daniil gebastelt.
Wenn alle zusammen Weihnachten feiern, steht der Didukh neben dem Tannenbaum
Der Didukh strahlt Wärme und Gemütlichkeit aus.
Er erinnert an Jesu Geburt im Stall. Dort stopfte Josef einen Spalt in der Wand mit einer Weizengarbe aus, damit der Wind nicht
hineinblies und das Jesuskind nicht frieren musste.
Eschi, Eli, Caro und Daniil freuen sich jetzt richtig auf Weihnachten.