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Eschi öffnet das vierte „Türchen“...

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Heute steht auf dem Briefumschlag Australien. Eschi weiß gar nichts von Australien, und so liest er einfach zuerst einmal die Geschichte zu den Weihnachtsbräuchen in Australien:
Datum:
4. Dez. 2024

Australien – Weihnachten im Sommer

Amber und Sonny sitzen am Meer. Es ist Sommer und morgen

beginnen die großen Sommerferien.

Zuerst wird Weihnachten gefeiert. Das ist in zwei Tagen.

Papa hat schon den künstlichen Tannenbaum im Vorgarten aufgestellt, damit Amber und Sonny ihn am ersten Ferientag schmücken können.

Alle Leute können ihn dann sehen.

Amber ärgert sich immer, dass sie keine echte Tanne aufstellen, wie z. B. in Deutschland, wo ihre Brieffreundin wohnt. Aber Papa hat ihr erklärt,

dass es für einen echten Tannenbaum in Australien zu heiß ist.

Mama nennt ihren Vorgarten eine „Weihnachtsoase“. Alle Büsche und die Umrandungen um das Blumenbeet sind mit bunten Lichtern geschmückt.

Auf der Wiese stehen Rehe und Rentiere, die auch im Dunkeln leuchten, und Santa Claus klettert auf einer Leiter an der Hauswand empor.

Er kommt nämlich in der Nacht zum 25. Dezember durch den Schornstein

und hängt im Wohnzimmer die Geschenke an die Stühle.

Jetzt springt Amber auf und zieht Sonny mit sich nach Hause.

Ihr ist eingefallen, dass sie noch ihr Weihnachtslied für das „Carols

Candlelight“ (Lieder bei Kerzenschein) am Strand üben müssen.

Zu Hause warten schon Matilda und Liam, ihre besten Freunde.

Mama sitzt auch schon am Klavier und nun können sie üben, denn in diesem Jahr haben sie einen Soloauftritt. Aber es klappt schon gut und

Mama meint, sie müssen sich keine Sorgen machen.

Morgen, am 24. Dezember, wird es dann zuerst richtig hektisch, denn alle zusammen bereiten das Weihnachtsessen vor.

Mama macht endlich wieder ihren leckeren Putenbraten und dazu gibt es verschiedene Salate.

Zum Nachtisch essen sie Plumpudding mit Trockenobst und Nüssen gefüllt und als Vorspeise gibt es Fisch und Seafood.

Dann gehen sie zusammen in den Gottesdienst und naschen

anschließend Christmas cake, bevor sie ins Bett gehen.

Am nächsten Tag ist Christmas Day mit der großen Feier am Strand. Zuerst essen sie zusammen mit ihren Freunden und dann ist viel Zeit, um zusammen zu spielen oder Sport zu machen.

Am Abend findet das gemeinsame Singen am riesengroßen

Weihnachtsbaum statt.

Am 26. Dezember, dem Boxing Day fahren sie dann endlich in Urlaub.

Eschi stellt sich vor, wie Weihnachten am Strand ist, aber heimlich denkt er: Ich finde Weihnachten im Winter schöner, wenn es geschneit hat. Aber Oma sagt immer: Andere Länder –andere Sitten

und darüber zu lesen findet Eschi ja auch spannend.

Aber wie leben die Menschen sonst in Australien?

Eschi erinnert sich, dass Opa erzählt hat, dass er früher schon mal in Australien gewesen ist. Vielleicht kann Opa ihm etwas davon erzählen und schon ist Eschi unterwegs zu Opa. Der sitzt in seinem

Arbeitszimmer und liest in der Zeitung.

Zuerst schaut Eschi sich um – wie immer, denn Opa hat interessante Bilder an der Wand hängen, aus verschiedenen Ländern.

Opa war nämlich früher Pilot und ist in vielen Ländern gewesen.

„Opa, kannst du mir etwas über Australien erzählen?“

Opa schaut auf und fragt: Warum denn jetzt genau von Australien?“ „Weißt du, die Geschichte von meinem Adventkalender erzählt von Australien. Und ich weiß gar nichts von dem Land. Aber du hast

doch mal von einem Freund erzählt, der in Australien lebt.“

„Er hat dort gelebt, und jetzt ist hoffentlich in seine Traumzeit zurückgekehrt. Schau mal, hier habe ich ein Bild von ihm.“

Opa nimmt ein Bild von der Wand, auf dem ein alter Mann zu sehen

ist, der sein Gesicht mit weißen Punkten und Strichen bemalt hat.

Eschi ist verwirrt - wieso sagt Opa „... in seine Traumzeit

zurückgekehrt…“? Opa, ist der Mann tot?“

„Ja, Eschi, aber er war schon fast hundert Jahre alt und war sehr

glücklich, dass er endlich in seine Traumzeit zurückkehren durfte.“

Schon wieder redet Opa von der Traumzeit.

„Opa, Was bedeutet „Traumzeit“?“

„Puh, Eschi, das ist ziemlich schwer zu erklären. Ich versuch es aber mal. Stell dir einmal die Zeit vor deiner Geburt vor.“

„Ja, Opa da war ich bei Gott.“ „Naja, ob das so stimmt, wissen wir eigentlich nicht.“ brummelt Opa leise, aber Eschi hat es doch gehört.

„Ja, aber Jesus war doch, bevor er geboren wurde auch bei Gott. Das war bestimmt bei mir auch so.“

Opa lächelt, aber er sagt nichts. Er findet Eschis Vorstellung sogar

schön.

Eschi wird langsam ungeduldig, er will doch endlich wissen, was sie

Traumzeit bedeutet. „Opa…!!“

„Also Eschi, die Ureinwohner von Australien haben geglaubt, dass die Traumzeit die Schöpfungszeit für die Menschen und die Natur ist.

Jeder Mensch hatte seine eigene Schöpfungszeit und hat dort seine eigenen Erfahrungen mit und in der Natur gemacht.

Und dorthin, in ihre eigene Traumzeit, sind die Menschen

zurückgekehrt, wenn sie gestorben sind.“

„Aber, Opa, diese Zeit ist doch vorbei. Die Australier glauben doch auch an Gott und dass Jesus Gottes Sohn ist.“

„Ja, Eschi, das stimmt, aber trotzdem ist für viele Menschen in Australien auch ihre Traumzeit sehr wichtig und sie erzählen deshalb immer noch die alten Geschichten.

Dazu findet man auf Felsen und in Höhlen auch Zeichnungen, die die Ureinwohner von Australien vor langer Zeit gemalt haben.

Aus diesem alten Glauben heraus kommt es auch, dass vielen Australiern das Leben in der Natur und ihr Schutz sehr wichtig ist. Mein Freund ist sogar einmal im Jahr in den australischen Urwald gegangen um ganz in der Natur zu leben und sich an die alten Geschichten zu erinnern.“

Eschi schweigt, er muss erst einmal darüber nachdenken, was Opa ihm da gerade erzählt hat.  So viel Fremdes auf einmal!!!

Und er wird Mama fragen, ob sie in ihrer Buchhandlung ein Kinderbuch über Australien hat.