Gedanken zum Motto der Wallfahrtsoktav in Kinzweiler 2024:„Geh mit uns ... " (nach Luk 24, 13-35)

Kennen Sie noch den Mann im Mond?  Wenn ich ihn sehe, zwinkere ich ihm immer wieder mal leise zu. Meist bei Vollmond. Denn dann ist er am besten zu erkennen. Die der Erde  zugewandte Seite des Mondes  erstrahlt im Licht der Sonne.  Und die verschiedenen Mondgesteine sorgen dafür, dass helle und dunkle Flecken entstehen. Mit ein bisschen Phantasie  kann man ihn dann sehen, den Mann im Mond. In dunkler Nacht leuchten uns seine Gesichtszüge entgegen: zwei Augen, eine Nase und ein Mund formen zusammen das Mondgesicht.

Aus der Schule weiß ich noch: weil dieser gigantische Himmelskörper  für eine Drehung um die eigene Achse genauso lang braucht  wie für eine Drehung um die Erde,  wendet er uns immer die gleiche Seite zu: die mit seinem Gesicht. Und doch ist der Mond mehr als das. Er ist der stete Begleiter der Erde durch alle Zeiten.

Für uns Christen hat der Mond eine besondere Bedeutung.  Das Osterfest wird stets am ersten Sonntag  nach dem ersten Frühjahrs-Vollmond gefeiert.  Ganz so als wollte uns die Kirche daran erinnern, dass wir selbst in der größten Dunkelheit  niemals alleine sind. In Jesus Christus wendet uns Gott  sein menschliches Gesicht zu. Er ist der stete Begleiter der in guten und bösen Zeiten mit uns geht. Selbst die Nacht des Todes bleibt mit ihm an unserer Seite nicht dunkel. Immer wieder wendet er uns sein leuchtendes Antlitz zu. Rückt uns Leben ins rechte Licht. Erfüllt es mit seinem Glanz und seiner Gegenwart.

„Geh mit uns…“ Der diesjährige Leitgedanke der Wallfahrtsoktav in Kinzweiler kommt mir in den Sinn. In der Kirche und unter freiem Himmel,  halten wir als Pilgerinnen und Pilger Ausschau nach Gottes zugewandtem Antlitz und hoffen darauf seine Nähe zu spüren.  Folgen Sie doch der Einladung der „Bruderschaft der Mutter vom Guten Rat“ und der „Pfarrei St. Blasius“ – und helfen sie uns durch ihr Gebet, dass die Oktav auch in diesem Jahr wieder eine runde Sache wird. Erleuchtend und prächtig wie der Mond in voller Nacht. Also komm und „Geh mit uns…“.

Pfr. Raphael Häckler