Aus der KirchenZeitung: :Teil des Prozesses
Aachen-Land sei keine Musterregion, habe keinen echten Mittelpunkt und sei auch nicht sehr homogen: „Es gibt eigentlich nur eine große gemeinsame Aktion, nämlich den Krippentag“, stellt Franzen fest. Was nicht heiße, dass in der Region nichts passiere oder nicht gut zusammengearbeitet werde. Im Gegenteil, das kirchliche Leben sei bunt und vielfältig, es finde nur stärker auf GdG- als auf Regional-Ebene statt. Was davon in den Bistumsprozess einfließen kann und wo die gemeinsamen Themen der Region liegen, will das Team mit den Menschen in Baesweiler, Alsdorf, Eschweiler, Herzogenrath, Würselen und Stolberg erarbeiten. Aus dem Austausch mit dem Regionalpastoralrat hätten sich bereits folgende Themen ergeben, die für die Region wichtig seien und die über Eingaben in den Prozess einfließen sollen: Die kirchliche Arbeitslosenarbeit mit vielen engagierten Projekten vor Ort, die offene Jugendarbeit, die lebendige Ökumene und der Bereich „Weltkirche“, geprägt durch die Nähe zu den drei Aachener Missionswerken und vielen Aktionen und Initiativen vor Ort. Ein weiteres Thema, das vertieft werden soll, ist die Seelsorge im Rahmen des Palliativnetzwerks Aachen. Darüberhinaus gebe es eine ganze Reihe an Einzelprojekten und Initiativen aus den GdG in Aachen-Land, die das Team gerne in den Prozess einbringen möchte.
Dazu wollen sie mit den Menschen in der Region nun in einem zweiten Schritt Wege suchen und sammeln, welche Themen und Fragen sie noch bewegen. Eines sind ganz klar die Wortgottesfeiern. Die seien überwiegend sehr gut und wichtig, gerade dort, wo keine Sonntagsmesse mehr vor Ort stattfinde, lautete die durchgehende Einschätzung der Anwesenden. Dass es jedoch keine befriedigende Aussage dazu gibt, ob mit oder ohne Kommunionausteilung, sei unbefriedigend. Das könne auch nicht bis 2021 warten. „Da entsteht etwas, bringen sich Gläubige ein, und dann heißt es am Ende möglicherweise ,Nein, so doch nicht‘“, formuliert ein Ehrenamtlicher die bestehende Unsicherheit vor Ort. So würden Energien verschwendet. „Weniger Priester bedeutet weniger Messen“, rechnet ein anderer vor. Da könnten Wortgottesfeiern helfen, denn die Frage „Wo finden noch Gottesdienste statt?“ sei für die Gläubigen vor Ort eine brennende.
Weitere Themen, die angerissen wurden: die Kirche sei weiblich, nur nicht am Altar; weniger Gläubige bedeute auch weniger Ehrenamtliche; wie lassen sich junge Menschen gewinnen, ohne die Alten darüber zu vernachlässigen? An all den Punkten möchte das Team weiterarbeiten, mit denen, die da waren, sowie allen, die sich noch einbringen möchten.
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 20/2019 | Andrea Thomas