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Leitartikel November 2025:Trübsal blasen? Nein! Wir sind Pilger der Hoffnung!

Der November ist ein trüber und melancholischer Monat. Die Tage werden kürzer, die Dunkelheit nimmt zu. Wir denken an unsere Verstorbenen und spüren unsere eigene Vergänglichkeit. Alles geht einmal zu Ende.
Datum:
1. Nov. 2025

Auch der Blick in die Kirche ist für viele auf den ersten Blick bedrückend: Personelle Veränderungen wie der Abschied von Pfr. Weishaupt oder bevorstehende Verrentungen von pastoralen Hauptamtlichen, abnehmende Gottesdienstbesucherzahlen, besorgniserregende Veränderungsprozesse und andere schlechte Nachrichten.

 

Als Pilger der Hoffnung konnte ich im Sommer sowohl die Wallfahrt nach Kevelaer als auch den Pilgerweg nach Aachen unternehmen, gemeinsam mit vielen anderen Menschen aus Eschweiler. Wir haben unterwegs gespürt, wie die lebendige Gemeinschaft auf dem Weg trägt. Wie das Nachdenken und die Beschäftigung mit dem eigenen Glauben Kraft gibt. Wie das Gebet und die bewusste Stille das Herz weitet und die Begegnung mit Gott ermöglicht. Das hat meine Hoffnung gestärkt. Das hat mir neuen Mut gegeben. Das lässt mich weiterblicken und vorangehen. Gott ist die Zukunft – meine, unsere Zukunft!

 

In einem Gedicht, das sich an einen bekannten Kinderreim anlehnt, habe ich das sehr schön ausgedrückt gefunden (Verfasser unbekannt, gefunden auf: aphorismen.de):

 

Zehn kleine Christen – oder: Wenn du und ich...

 

Zehn kleine Christen sich des Glaubens freun'n

doch einem gefiel die Predigt nicht, da waren 's nur noch neun.

Neun kleine Christen hatten alles treu gemacht,

der eine hat die Lust verlor'n, da waren's nur noch acht.

 Acht kleine Christen hörten was vom "Nächsten lieben",

der eine fand das viel zu schwer, da waren's nur noch sieben.

Sieben kleine Christen machte Beten ganz perplex,

doch einer sagt: "ich mag nicht mehr", da waren's nur noch sechs.

Sechs kleine Christen meinten: "die Kirch hat alle Trümpf",

der eine war dann sehr enttäuscht, da waren's nur noch fünf.

Fünf kleine Christen, die war'n der Kirche Zier,

doch einer fühlt sich nicht geehrt, da waren 's nur noch vier.

Vier kleine Christen, die waren echt und treu,

doch einer schafft das Tempo nicht, da waren's nur noch drei.

Drei kleine Christen waren immer noch dabei,

doch einer fand die Schar, zu klein, da waren's nur noch zwei.

Zwei kleine Christen war’n am Ende mit dem Latein,

der eine mochte die Sprache nicht, da war es nur noch ein.

Ein kleiner Christ blieb einsam nun zurück? Nein!

Auch wenn die Neune laufen geh'n, Gott lässt ihn nicht allein!

Ein kleiner Christ holt seinen Freund herbei,

und der ging mit ihm in die Kirch, da waren's wieder zwei.

Zwei aktive Christen, denen machte es Plaisier,

jeder nahm noch einen mit, da waren's wieder vier.

Vier überzeugte Christen, die glaubten Tag und Nacht,

das wirkte wie ein Virus, da waren's wieder acht.

 

Acht treue Christen - noch zwei dabei, und man wird seh'n,

wenn du und ich mitmachen, dann sind es wieder zehn!

 

Michael Datené, Pfr.